K&M Gutsweine – Die Weinhandlung in Frankfurt –

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Archive for März 2010

Die Riesling-Expertin aus Tokio

Posted by Bernd Klingenbrunn - Samstag, 27 März 2010

Tomoko Kuriyama: "Es waren zumeist Frauen, die mir nichts zugetraut haben." (Foto: Judith Michaelis)

Tomoko Kuriyama  ist die einzige japanische Kellermeisterin Deutschlands. Ihre Weine gewinnen international Preise.

Frankfurt. Vor zehn Jahren lebte Tomoko Kuriyama noch in Tokio und arbeitete in der Marketingabteilung eines Handyanbieters. Im Jahr 2000 zog sie mit ihrem deutschen Ehemann nach Frankfurt und entschied, sich beruflich zu verändern. Heute, mit 41 Jahren, ist die Japanerin Kellermeisterin beim traditionsreichen Weingut Altenkirch im Rheingau.

Frau Kuriyama, wie kam es, dass Sie sich mit 30 Jahren beruflich noch einmal völlig neu orientiert haben?

Kuriyama: Ich habe mich schon immer für Kulinarisches interessiert. Meine Oma hatte im japanischen Fernsehen eine Kochshow, und mein Großvater hat jeden Abend ein Glas französischen Rotwein getrunken. Da durfte ich dann oft probieren. Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich erst angefangen, Volkswirtschaftslehre zu studieren. Aber dann habe ich gemerkt, dass mich die Arbeit im Marketing nicht mehr so recht inspiriert. Ich wollte etwas Handwerkliches machen, etwas, wo man hinterher ein Ergebnis in der Hand hält. Also bin ich einfach zum Weingut von Paul Fürst gegangen und habe mich vorgestellt. Der hat mich erst für verrückt erklärt, mich dann aber doch als Auszubildende eingestellt.

Kellermeister ist ja auch ein eher ungewöhnlicher Beruf für eine Frau. Wurden Sie manchmal unterschätzt?

Kuriyama: Hin und wieder schon. Als Frau, Ausländerin und Quereinsteigerin musste ich mich besonders anstrengen, um ernst genommen zu werden. Erstaunlicherweise waren es zumeist Frauen, die mir nichts zugetraut haben. Kolleginnen im Studium, die gedacht haben, ich könnte nicht mal einen Strohballen heben. Das hat mich sehr geärgert. Meine Chefs waren aber immer fair. Ich wurde behandelt wie alle anderen und musste auch die gleiche Arbeit machen. Und genau das wollte ich ja.

Was reizt Sie besonders an ihrem Beruf?

Kuriyama: Das Wunderbare an meinem Job ist, dass alle meine Sinne gefordert werden. Ich arbeite im Weinberg, wo ich die Reben kontrolliere und ernte. Dann muss ich den Wein abstimmen und abschmecken. Außerdem kümmere ich mich um die Abfüllung und die Etikettierung. Diese Vielseitigkeit gefällt mir. Man bewegt den Körper, arbeitet aber auch mit dem Kopf.

Mit Ihrem ersten Riesling-Jahrgang haben Sie gleich internationale Preise gewonnen. Erhöht das Ihre Erwartungen für die kommenden Jahre?

Kuriyama: Als ich im September 2007 zum Weingut Altenkirch kam, standen wir nur zwei Wochen vor der Weinlese. Ich kannte weder den Berg, noch die Kellerei, aber mein Team stand mir gut zur Seite. Dass die 2007er Weine so erfolgreich waren, lag auch an den guten Naturbedingungen dieser Saison. Darauf hat man ja leider wenig Einfluss. Für die Weine von 2008, die wir jetzt zur Bewertung eingereicht haben, habe ich keine Erwartungen.

Können Sie sich vorstellen, später einmal nach Japan zurückzukehren und dort Wein anzubauen?

Kuriyama: Nein, absolut nicht. Die Arbeit hier ist für mich viel reizvoller. Ich möchte das Potenzial des Weinbergs so richtig ausreizen. Und außerdem habe ich mich viel zu sehr in den Rheingau verliebt, um ihn zu verlassen.

Das Interview führte Stefanie Keisers
Quelle: WZ Newsline

 

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Schokoladen-Kunstwerke aus Nuits-Saint-Georges

Posted by Bernd Klingenbrunn - Samstag, 27 März 2010

Heute fand in Nuits Saint-Georges eine Schokoladen-Verkaufsmesse statt. Jedes Jahr gibt es dort einen Wettbewerb der Jungchocolatiers, die Schaustücke aus Schokolade herstellen.

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Grand Jour de Bourgogne 2010 – Richebourg 88 & Entdeckungen & #gjdb #GrandJourdeBourgogne

Posted by Bernd Klingenbrunn - Freitag, 26 März 2010

Tag 3

 

Heute hatten wir durch den Weinfreund Wofgang die Gelegenheit, Jean-Marc Bouley, Winzer in Volnay kennen lzulernen. Wir kamen kurz vor 11 Uhr vor seiner Domaine an, dahinter liegt der Clos de la Cave und da kraxelte einer ganz oben zwischen den Rebzeilen, nämlich der Winzer. Jean Marc bewirtschaftet zusammen mit Sohn Thomas etwa 9 ha in Volnay, Pommard,, Haut Cotes de Beaune und in Beaune. Er spricht übrigens sehr gut deutsch, auch wenn er das immer gerne abstreitet.

 

Bouley gehört in Deutschland noch zu den wenig bekannten Winzern, die sich aber beileibe nicht im Schatten der bekannten Namen verstecken müssen, daür sind seine Weine einfach zu schön. Wenn man sie mit ein paar Wörtern charakterisierten müsste, würde ich dafür „delikat“, finessenreich“ und „eigenständig“ verwenden. Fast 30 Jahre keltert Jean-Marc nun seine Weine aber auch die zunehmende Aufmerksamkeit der Presse und die sehr guten Bewertungen in allen wichtigen französischen Weinführern (liegen in seinem Verkostungsraum wie in einer Art Schrein aus) und die von Burgundkoryphäe Allen Meadows haben den bodenständigen Winzer am Boden bleiben lassen. Seit Anfang 2002 ist nun auch Sohn Thomas im Betrieb mitverantwortlich, Ideen hat er sich aus diversen Auslandspraktika in Übersee mitgebracht. Gibt es eine bessere Kombination wie Erfahrung und Bauchgefühl des Vaters und Passsion und „in andere Fässer schauen“ des Sohnes?

 

Alle Weine begeistern durch eine frische, delikate Frucht, Tiefe und Komplexität. Alle Parameter für eine Verfeinerung auf der Flasche im heimischen Keller sind vorhanden und man sollte den Weinen diese Zeit auch geben.

 

2008 Bourgogne Haut-Cotes de Beaune

Der Jeden-Tag Wein des Hauses überzeugt selbst noch nach 3 Tagen in der geöffneten Flasche mit einer Frische, das man es kaum glauben mag. In seiner Preisklasse schwer zu toppen. Klassische Pinotfrucht, angenehme Säure.

 

2007 Volnay Vieilles Vignes

Kein nomineller Premier Cru, aber das Zeug dazu besitzt er, mein Lieblingswein. Ungemein feine Art am Gaumen, fast seidig, reife, rote, helle Beeren, immens lang. 90/100 Pkt. Um 20 €

 

2007 Volnay 1er Cru Clos des Chenes

Großer Ausdruck an roten Früchten, viel Kraft und Druck am Gaumen, feine, edle Tanninstruktur, grandiose Länge. Stammt aus einer 0,5 ha Parzelle

 

2006 Pommard 1er Cru Fremieres

Viel reife Kirsche, aber auch Massen an Tannin. Entwickelt ein ungeheuren Schmelz auf der Zungenmitte, herrlich eindringliche, rife Beerefrucht, noch etwas raues Tannin, am Ende kühle, mineralische Bodennoten, wirkt sehr fein und natürlich. 92-94/100 Pkt Um die 33 €

 

2006 Pommard 1er Cru Rugiens“

Der Topwein des Hauses! Reife Frucht, immense, druckvolle Konzentration, körperreich, dabei mit viel Finesse und Spiel am Gaumen. Einkellen und 10 Jahre reifen lassen. 93-95/100 Pkt. Um die 40 €

 

Anschließend ging es wieder Richtung Beaune, denn im Palais des Congress waren Verkostungen aus Maconnais und rund um Beaune angesagt. Nach 2 Tagen intensiven Verkostens hatten wir uns nun eine kleine Auszeit gegönnt, es gab aus unserer Sicht nichts wirklich Interessantes und auch eine gewisse Sättigung und Unlust angesichts des fantastischen Frühsommer-Wetters machte sich dezent breit. Wir probierten nur die Weine von unserer Domaine Cheveau aus Pouilly (fantastische 08er Pouilly Fuisse „Les Trois Terror“ „Ver Cras“ und „Vieilles Vignes“) Nicolas Cheveau hat mit seinen Weinen in Frankreich wieder einige Preise einheimst und gehört mittlerweile zu den Top-Betrieben und auch Vorbildern der Region Macon und Pouilly-Fuisse. Seine weißen 08er sind wieder ungemein cremig, fruchtig und mineralisch ausgefallen. Chardonnay, der weder fett oder sattmachend wirkt, sondern mit Dichte, Kraft und Verspieltheit von feiner Säure und Mineralik glänzt. Mitte April wird er auch seinen 09er Macon-Solutre aus dem Stahltank füllen, dann werden wir seine Weine auch wieder komplett im Laden und Internet-Shop anbieten können.

 

Auch Chantal Martin von unserer Domaine Michel Martin aus Chorey Les Beaune war mit Fassproben ihrer roten 08er Weine vertreten. Sie sind vom „einfachen“ Bourgogne rouge bis hin zum Beaune 1er Cru Clos du Roi wieder sehr gut gelungen. Feine rote Beeren im Duft, zarte Holztöne umschmeicheln die Nase, reife Säure gibt den Weinen eine herrliche Frische und vor allem auch die Zeit zu reifen. Am Abend konnten wir noch die 2009er als Fassprobe anschmecken. Viele reden im Burgund von einem großen Jahr, ähnlich dem 2005er, aber auch ich habe bei vielen Proben von 09ern den Eindruck, dass es den Weinen an zwei Dingen zum großen Jahr fehlt: Säure und Konzentration, denn diese sind für einen großen Jahrgang wichtig und die hat 2009 nicht. Es ist ein sehr guter Jahrgang, der ab Fass schon ungemein duftig und saftig daherkommt, die Tannine sind weich und rund. Sind wir also gespannt, was auf die Flasche kommt.

 

Am Abend waren wir dann bei Chantal und Michel zum Boeuf Bourgignon eingeladen. Ein wunderbar einfaches Essen sehr gut zubereitet. Interessanterweise hat der tags zuvor im Le Chambolle getrunkene 05er Chambolle-Musigny von Frederic Magnin gar nicht dazu gepasst, das viel Holz wirkte einfach störend. Dieser Wein wird wohl um die 40 € kosten und bestätigt einmal mehr mein Bild von den hochgehypten Namen im Burgund. Sie ernten jede Menge Punkte auf den Zetteln der Degustatoren (Allen Meadows gibt ein Outstanding = 90-94 Punkte), aber am Tisch beim Essen spielt die Musik. Und da trumpften 2 Weine auf. Ein kleiner, mit gerade einmal 8 € bezahlbarer 05er Chorey Les Beaune und der knapp 20 € günstige 04er Beaune Premier Cru des Hausherren. Die perfekte Marriage, die reife Säure des kleinen Chorey putzte erst mal das Holz des Chambolle von meinem Gaumen und auch ohne Essen bereiteten diese feinen, traditionell hergestellten Weine enormen Spaß. Das ist für mich GROß, unabhängig von Namen und Punkten!

 

Tag 4

 

Abseits der allseits bekannten Namen von Winzern und Regionen im Burgund, gibt es auch Appellationen, die ein gutes Verhältnis von Qualität und Preis aufzubieten haben. Rully, Givry, Mercurey, Montagny um nur einige zu nennen. Da kann man tolle Entdeckungen machen, daher sind wir heute die 35 km nach Mercurey gefahren, um diese Weine zu probieren und um auch einige Winzer wiederzusehen, die ich bei meinem vorletzten Besuch im Burgund kennnen- und schätzengelernt habe, wie z.B. Stephane Briday von der Domaine Michel Briday. Hier gefielen vor allem die Weißweine, die roten 08er waren noch sehr eckig und kantig und eigentlich eher unzugänglich, auch aufgrund ihres Tannins.

 

2008er Rully 1er Cru „La Pucelle“

Großartig! Mir gefällt bei seinen Weißweinen aus Rully besonders die Balance, die die Weine haben. Alle Einzelbausteine wie Frucht, Säure, Mineralik sind wunderbar zusammengefügt und ergeben einen feinstrukturierten, komplexen und niemals langweiligen Wein. Tolle Länge, tiefe Frucht, saftig am Gaumen, noch sehr junger, entwicklungsfähiger Wein.

 

Einer der bekanntesten Namen in Rully ist die Domaine Jacquesson. Diese Rully 1er Crus haben uns vor drei Jahren enorm beeindruckt. Die 2008er – auch die 1er Crus –  jedoch haben uns dieses Mal nicht wirklich begeistert. Sie kamen mir etwas zu breit angelegt vor, Mineralität war schon da, auch Cremigkeit, aber es fehlte Animation im Glas, auch Frische, schade.

 

Eine weitere Entdeckung waren die Weine von Francoise Feuillat-Juillott aus Montagny. Die Weißweine dieser Region fallen meist immer sehr karg und mineralisch, mit eher reduzierter Frucht aus, besitzen aber ein fantastisches Preis/Genuss-Verhältnis, zumindest vor Ort. Mein bisheriger Favorit aus dieser Region, die Dom. Berthenet hatte in 2008 Weine mit recht spitzer, sehr dominanter Säure vinifiziert, was den Weinen bei der kargen Art nicht so gut steht, diese wirken dann etwas aggressiv am Gaumen. Bei Francoise Feuillat jedoch fanden wir wunderbar fruchtige Weine, sehr gut ausbalanciert, frisch und am Ende eben mit der typischen, kalkigen Mineralität.

 

Bei den Rotweinen behaupte ich nun mal, meinen Stil gefunden zu haben. Ich mag die feinen, finessenreichen, nach reifen Beeren duftende und am Gaumen von einer zarten Süße und einer reifen, frische Säure unterlegten Pinot Noir. Gouges, Robert Chevillon, Chicotot aus Nuits Saint-Georges zum Beispiel, Tortochot aus Gevrey-Chambertin, Silvain Cathiard aus Vosne Romanée um nur einige zu nennen, natürlich auch Michel Martin, sonst wären sie ja nicht in unserem Portfolio. In Mercurey habe ich nun ebenfalls einen Erzeuger „an der Hand“

 

Domaine du Meix-Foulot

Zuerst Terroir und vor allem, dass ist der Leitspruch von Agnes Dewe und Paul de Launay. Den Ausdruck der Böden unverfälscht in die Flasche zu bekommen, schonender Umgang, lange (4 Wochen) Maischegärung, lange Ausbauzeiten im großen Holzfass, nicht zu warme Vergärung, Respekt vor dem Terroir, dass sind die Eckpfeiler der Domaine. 1996 übernahm Agnes die Verantwortung auf dem Weingut, seither hat sie mehr und mehr an der Verfeinerung an den Weinen gearbeitet. Alle Pinot sind von wunderschöner Feinheit und Rasse, spielen mit den Aromen am Gaumen und entwickeln ein wunderbar, von reifer Frucht getragene Weine.

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2007 Mercurey 1er Cru Les Veleys

Schöner und klarer Fruchtausdruck, reich an Fruchtaromen heller Beeren, entwickelt eine schöne, seidige Struktur am Gaumen und glänzt mit herrlich feinen Tanninen und einer feinen Fruchtsüße. Macht als 2007er schon Spaß, die 2008er liegen noch etwas länger im Fass, im Gegensatz dazu präsentierten viele Winzer jetzt schon ihre 08er 1er Crus.

 

Mittagessen war nun angesagt, im Zentrum von Mercurey musste man erst mal 20 Minuten anstehen, denn im Gegensatz zu allen bisherigen Veranstaltungen konnte man sein Mittagessen im sitzen genießen. Nachdem also wieder 2 Plätze frei wurden, wurden wir vom Oberkellner an unsere Plätze geführt, sogleich wurde ein Magnumflasche auf den Tisch gestellt und wir konnten uns an dem überwältigenden Büffet bedienen. Es gab Landpasteten, Rillettes, diverse Salate wie Paella, Bohnen mit Chorizo, Terrinen, eine warme Geflügelroulade mit Gratinkartoffeln, Bohnen und und und. Dann gab es noch diverse Desserts wie Cassiseis, frischer Obstsalat, Mousse au chocolate und Erdbeercharlotte, das riesengroße Käsebuffet natürlich nicht zu vergessen. Zwischendurch sah man immer wieder den Küchenchef im Saal lächelnd herumspringen, sich mit den Gästen unterhaltend, Küsschen hier, Küsschen da für die Damen, insgesamt eine richtig gute Atmosphäre, die dem Chef de Cuisine sichtlich Spaß machte. Wir haben uns dann am Ende bei ihm für dieses tolle Buffet bedankt, bei mir blieb es beim Händeschütteln, Barbara wurde natürlich gebusselt. Gut genährt fuhren wir dann zu einer Verabstaltung nach Vosne Romané

 

Exceptionelles – femmes et vins de Bourgogne ist eine Gruppe von 31 Winzerinnen aus fast allen Regionen des Burgunds. Auf der Domaine Anne Gros in Vosne Romanée präsentierten sie ihre Weine, auch Chantal Martin gehört dieser Gruppe an, was schon eine besondere Ehre ist. Reger Austausch bringt die Mädels der „2. Reihe“ nach vorne, gemeinsam sind sie stark. Da ich die Liste der Weingüter vorher nicht kannte, war ich umso überraschter, dass auch einige meiner Favoriten dabei waren u.a. aus Chablis Natalie & Giles Fevre, Chantal Tortochot aus Gevrey-Chambertin, Nadine Gaubin von Jacques Prieur aus Nuits Saint-George, die Domaine Feuillat-Juillot aus Montagny sowie Meix-Foulot aus Mercurey.

 

Auch hier herrschte reger Andrang es war fast kein Durchkommen zu den einzelnen Tischen, daher folgte ich einem Tipp von Robert, Dieter und Wolfgang. „Geh an den Tisch, da stehen von allen Weingütern 8er Weine, also gereifte Weine aus 1988 und 1978. Es war ein Erlebnis, einen 88er Richebourg aus der Magnum der Dom. Anne Gros zu probieren, immer noch von kräftiger Farbe, enorm im Druck, wunderbar reiche Nase nach Pflaume, Kirschen und Gewürzen. Herrlich zu trinken, aber auch noch locker 10 Jahre Zeit, sich weiter hinter dem Säuregerüst zu verfeinern. Der 78er Clos de Vougeot (ebenfalls von Anne Gros)war gut, aber eher in der Phase des Abbauens.

Wunderbar auch der 88er Corton-Bressandes von Christine Dubreuil-Fontaine, ungemein frisch und saftig, süffeln auf extrem hohem Niveau, ein Wein der durch seine Aromen von Waldboden, Pflaumen und Gewürzen geradezu im Glas strahlte.

 

Das war ein perfekter Abschluß, am Abend sind wir dann noch in unser Lieblingsrestaaurant Ma Cuisine nach Beaune gefahren und haben den Abend würdig beschlossen. 2006 Nuits Saint Georges von Gouges, dann Kompott vom Kaninchen mit Estragon, Kalbsnierchen in Senfsauce und als Abschluß Tarte Tatin.

 

Bilder folgen, jetzt geht es weiter zur nächsten Verkostung, Bericht folgt

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2005 Chambolle-Musigny Vieilles Vignes

Posted by Bernd Klingenbrunn - Mittwoch, 24 März 2010

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Restaurantipp Chambolle-Musigny: Le Chambolle #gjdb #GrandJour de Bourgogne

Posted by Bernd Klingenbrunn - Mittwoch, 24 März 2010

Am gestrigen Dienstag gingen wir das erste Mal Essen, nachdem wir uns Sonntag und Montag in der Ferienwohnung der Domaine Michel Martin selbst verpflegt hatten. Unsere Auswahl fiel auf ein Restaurant in Chambolle-Musigny, welches uns von Gästen der Fereinwohnung empfohlen wurde, denn es existiert so etwas wie eine stille Post von Visitenkarten von guten Restaurants.

Restaurant Le Chambolle

Das schmucke, kleine Restaurant liegt mitten im Ortskern dieses kleinen, verwinkelten Städtchens, dass für seine Weine in der ganzen Welt bei Weinfreunden bekannt ist. Wir hatten am bereits am Mittag einen Platz reserviert, wäre nicht notwendig gewesen, denn die Weinkarawane, die in den letzten beiden Tagen für eine ausgebuchtes Restaurant gesorgt hatten, war schon gen Beaune zur heutigen und den folgenden Veranstaltungen weitergezogen.

Wir hatten freie Platzwahl und entschieden uns für einen der beiden Tische, die im Raum auf einer kleinen Erhöhung direkt am Kamin stehen. Von da hatte man einen guten „Überblick“ über alle Gäste.

Die Menukarte ist auch immer aktuell im Internet abzurufen, so konnten wir uns schon ein wenig Appetit holen. Der Service ist sehr aufmerksam und herzlich, wir hatten alle Zeit der Welt, uns einen Wein auszusuchen und auch auf die Kuhmilchallergie wurde in der Küche bestens eingegangen.

Wir entschieden uns also für

Hasenterrine mit Haut Cote de Beaune Wein (La terrine de Lapereau aux Hautes Cote de Beaune)
Viele Terrinen kommen direkt aus dem Kühlschrank und schmecken daher einfach fad, da zu kalt. Diese hatte Küchentemperatur, war sehr aromatisch und von guter Konsistenz. Auch der Fleisch/Fettanteil war sehr gut 

Taubenschenkelchen confite mit einem Salat aus Puy-Linsen
Taube ist nicht so mein Ding, aber diese waren einfach Klasse. Butterzart fielen sie vom Knochen, waren sehr saftig und aromatisch mit leichtem Raucharoma, die Linsen gaben mit ihrer sauren Würzung einen wundebaren Kontrast und insgesamt war das Gericht sehr stimmig

Beim Hauptgang fiel meine Wahl auf

Gebratene Entenbrust mit Morcheln gefüllt, tourniertes Gemüse
Die Entenbrust war mir ein wenig zu roh, dennoch zart und aromatisch im Geschmack. Die Morcheln untermalten dezent das Aroma, das Gemüse war intensiv im Geschmack mit einem Stich Butter ansautiert

Entenkeule geschmort in bierre d´Orval (belgisches Bier) mit Wirsinggemüse
Der Knochen lies sich einfach so rausziehen, butterzart geschmort, ein Traum an Geschmack in Verbindung mit der leicht herb-würzigen Sauce und dem mit Speck gewürzten Wirsing.

  

Ins Glas floss ein 2005er Chambolle-Musigny „Vieilles Vignes“ von Frederic Magnien, dessen Weine mir am Nachmittag von Wolfgang empfohlen wurden. Immer noch mit einer enorm dichten, würzigen Frucht ausgestattet, intensive, ins dunkelbeerige gehende, subtile Frucht, zarz unterlegt von würzigen Noten, festes Tannin. Wirkte sehr jugendlich, deswegen haben wir nicht alles ausgetrunken und uns die Flasche samt Restinhalt einpacken lassen, zu gerne verfolge ich noch die Entwicklung des Weines über die nächsten Tage.

Ohne Wein haben wir mit einem Dessert und zwei Kaffee 60 € bezahlt, was ich als angemessen betrachte. Die Qualität der Waren ist gut und wird in der Küche handwerklich sauber zubereitet, der Service ist freundlich, nett und immer zu einem netten Gespräch aufgelegt.

 

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Grand Jour de Bourgogne 2010 – Vosne Romanée, Clos de Vougeot, Nuits Saint George #gjdb #GrandJourdeBourgogne

Posted by Bernd Klingenbrunn - Mittwoch, 24 März 2010

Tag 2 unserer 7-tägigen Burgund-Verkostungs-Tour sollte ein langer werden, denn es standen an 4 verschiedenen Orten Weine aus mehreren Appellationen zur Verkostung an. Los ging es an einem der meistfotografierten und geschichtsträchtigsten Orte des Burgunds, der Domaine Clos de Vougeots. 

Meine Favoriten:

 

Domaine S. Cathiard & Fils / Vosne Romanée

 

2008 Vosne Romanée

eindringlicher Duft von Kirschen; am Gaumen sehr eleganter Auftakt, feine, elegante Aromen von roten Beeren, gute Länge 88-90/100 Pkt

 

2008 Vosne Romanée 1er Cru „En Orveaux“

etwas weicherer Auftakt, die Säure merklicher, erstaunlicherweise schon sehr gut antrinkbar, die Säure noch im Vordergrund, aber der Wein hat Finesse, Eleganz und eine gute Tiefe, bleibt lange am Gaumen. 91/100 Pkt

 

2008 Vosne Romanée 1er Cru „aux Malconsorts“

Grenzt an La Tache ; Dunkle Beeren, Veilchen, Schwarzkirsche, ein schier unglaubliches Aromenspektrum in der Nase. Am Gaumen dann von feiner, eleganter Textur, dahinter ungemein kraftvoll und dicht. 91-93/100 Pkt 

 

2008 Romanée Saint Vivant Grand Cru

Wäre der Begriff „Trinkseide“ nicht schon so abgedroschen und oftmals für Rebsorten und Weine anderer Provenienzen  benutzt , hier hätte er seine Berechtigung und den Meister (Pinot Noir) gefunden. Angesichts der schon zuvor exzellenten Qualitäten fällt es sehr schwer, diesen Wein auch nur annähernd zu beschreiben, was man bei der Probe an Geschmackseindrücken empfand. Im Vergleich zum Malconsorts noch einmal eine grandiose Steigerung, dabei aber von einer Finesse und Eleganz getragen, die mir bisher bei wenigen Burgunder aus dieser Region untergekommen ist. Großes Pinot-Kino! 95-97/100 Pkt

 

Domaine Confuron-Cotetidot Vosne – Romanée 

 

2008 Vosne Romanée

im Vergleich zu Cathiard ein anderer, etwas moderner Stil, aber auch sehr interessanter Stil, der auch vom Tannin geprägt ist. Die Frucht ist von schöner Reife, vorwiegend Noten von Kirschfrüchten. Sehr gute Länge. 88+

 

2008 Vosne Romanée 1er Cru  „Les Suchots“


Auch hier wiederum eine reife, Tick süßliche Frucht, hat deutlich mehr Intensität und Druck am Gaumen, sehr fest und dicht am Gaumen, mineralische Noten nach Graphit, präsente Tannine, kraftvoll. 90-92/100 Pkt

 

Domaine Jacques Prieur / Meursault 

 

2008 Clos de Vougeot Grand Cru

Duft von dunklen Früchten und Holz; am Gaumen eine mundfüllende Konzentration an Aromen, rote Beeren, rauchige Noten vom Holz, sehr fest, fleischig, sehr gute Konzentration, gewisse kühle Mineralik. Kraftbündel, dennoch hochelegant. Großer Stoff! 93/100 Pkt

 

2008 Echezeaux Grand Cru

Enorme Konzentration, wieder sehr fleischig am Gaumen, salzige Mineralität, deutliche Toastingnoten, dicht, fleischig, enorme Länge, viel zu jung, viel Energie im Wein, großer Wein! 95/100 Pkt.

 

Domaine Gouges / Nuits – Saint – Georges

Eine mir bis dato namentlich und Probentechnisch unbekannte Domaine. Vielleicht auch deswegen, weil die Etikettierung der Batterie an Weinen ziemlich uniform und langweilig ausschaut. Was wir dann aber wunderschönen, authentischen Weinen zu probieren bekamen, hat uns schon estaunt.

 

2008 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Les Chainots“

Duft von roten Johannisbeeren, etwas Mandeln. Am Gaumen einfach und gut, nichts kitschiges an Frucht, wirkt vom Matererial ausgereift, Tannin noch leicht gerbig, braucht Zeit, sehr klassische Art. 89+/100 Pkt

 

2007 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Clos des Porrets“

Auch hier wieder ein herrlicher Duft, wirkt schlanker als er ist (Kalkböden??), Ausbau nur im großen Holz, schmiegt sich wunderbar am Gaumen an, hat viel Kraft, auch Säure, sehr fein und elegant, immens reich an innerer Dichte, braucht sicherlich viel, viel Zeit, hat aber auch das Potential dazu. 90-92/100 Pkt 

 

2001 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Les Vaucrains“

Hier zeigt sich deutlich, dass man den Weinen von Gouges Zeit gönnen sollte. Nach 9 Jahre zeigt sich der Wein am Beginn der Trinkreife, die Tannine sind besser eingebunden, die Aromen sind ausgeprägter, leicht süßlich, am Gaumen viel Kraft, sehr feste Struktur, eigentlich immer noch zu jung, der hat sicher noch mindestens 10 Jahre Zeit, die man ihm und sich selbst gönnen sollte. 91-93/100 Pkt

 

 

Domaine Robert Chevillon / Nuits-Saint-Georges

Schon vor genau einem Jahr auf der Messe in Nuits-Saint-Georges, als wir auf der Rückreise von der Decouverte en Valle du Rhone in Chorey übernachteten, gefielen mir diese urwüchsigen und traditionellen Pinot Noir sehr. Kein Anbiedern mit Holz oder aufgesetzter Frucht, sondern eher Würze und ausgereifte Fruchtnoten geben den Ton an. Hier kann man beinahe blind zugreifen. Die 13 ha Domaine besitzt ausschließlich Lagen in NSG, das Durchschnittsalter der Reben ist sehr hoch, alle Weine könnten problemlos als Vieilles Vignes verkauft werden. Bertrand Chevillon kredenzte uns einige Weine, die allesamt überzeugten. Stellvertretend führe ich nur folgenden auf, ich werde wahrscheinlich am Samstag nochmals die Gelegenheit haben, die Weine nochmals probieren zu können.

 

2008 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Les Roncieres“

Würzig-rauchige Note, reife Erdbeeren, feine mineralische Ader, sehr authentischer Wein, bereitet schon großes Vergnügen. 90/100 Pkt.

 

Insgesamt haben wir heute viele beeindruckende Weine probieren dürfen, man muss aber schon sehr mit diesem Gebiet verbunden oder eine großer Liebhaber der Weine sein, denn was das Preisgefüge angeht, ist man hier erst ab 20-30 Euro die Flasche dabei, nach oben sind dann allerdings keine Grenzen gesetzt.Ob sie diesen Preis wert sind muss jeder für sich entscheiden. Zum Glück gibt es aber in den umliegenden, weniger gehypten Regionen wie Marsannay viele ambitionnierte Winzer, die noch ein Appel und ein Ei für Ihre Weine verlangen

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Grand Jour de Bourgogne 2010 – Das neue Beaujolais – Marie Elodie Zighera Confuron #GrandJourdeBourgogne

Posted by Bernd Klingenbrunn - Dienstag, 23 März 2010

Der Markt in Deutschland für seriöse und gut gemachte Rotweine aus der Region Beaujolais ist so gut wie nicht mehr vorhanden, der gigantische, weltweite kommerzielle Erfolg des Beaujolais primeur mit seinem Billigpreis-Image, hat den Markt für viel Winzer aus dieser Region völlig kaputt gemacht.

 

Doch mit seinen Cru-Appellationen Morgon, Regnie, Fleury etc. bietet dieser zauberhafte Landstrich dabei viel mehr als nur Easy-Drinkig-Getränke für wenig Geld. Alte Reben, einzigartige Böden und immer wieder hochmotivierte Winzer, die aus diesem Teufelskreis ausbrechen möchten. Es ist immer wieder bewundernswert, wenn sich junge, ambitionierte Weinenthusiasten und Querdenker aufmachen und versuchen, der Region ein neues Profil zu geben und in den Fokus des Verbrauchers zu bringen. Eine davon ist die knapp 30 Jahre junge Winzerin Marie-Elodie Zighera Confuron. Sie verantwortet das Weingut in Fleurie im Beaujolais in 4ter „Frauengeneration“ und wohnt mit Ihrem Mann und dem knapp einjährigem Sohn und den Schwiegereltern im „Mekka“ der Burgunder-Liebhaber, in Vosne Romanee. Aufmerksam auf sie wurde ich in einem Artikel der Zeitschrift Weinwelt, wo die Philosophie der Winzerin und die singulären Qualitäten ihrer Weine gelobt wurden. Am heutigen Montag sind wir nicht die einzigen Gäste, Ihr Mann betreut eine Gruppe französischer Weinhändler mit seinen Burgundern (die wir im Laufe der Woche auf einer Veranstaltung noch probieren werden). Daher müssen wir mit den kleinen „Schwestern“ der Cote d’Or einen Keller weiter.

 

Ganze zwei Weine hat sie derzeit in ihrem Portfolio. Einen 2007er Cru Fleurie und einen 2006er Cru Morgon kann sie uns zeigen. Früher wurden die Erträge komplett an die Kooperative abgegeben. Vor knapp vier Jahren jedoch – noch vor Ende ihrer Ausbildung an der Weinuniversität in Dijon und den praktischen Jahren im Burgund – beschloss sie, die Weine selbst auf die Flasche zu bringen. Sie möchte mit der burgundischen Tradition und mit ausbalancierter Ertragsreduzierung vor allem Qualität und Trinkgenuss und auch die Möglichkeit der Reifung der Beaujolais-Weine in die Flaschen bringen.

Dass die Gamay noir Traube Potential hat, wird deutlich, wenn man die Chance hat, abseits von den Primeurs Lagenweine von ambitionierten Winzern wie Marie Elodie Zighera zu probieren und diese auch noch nach 5-6 Jahren eine wunderbare Frische aufweisen. Das ist das Ziel und davon gehen immer mehr Weinkenner aus – dass die Beaujolais-Weine wieder nach Burgunder-Tradition und in ambitionierter Qualität angeboten werden.

 

 

 

 

Den 2008er Jahrgang hat sie noch nicht gefüllt und er wird erst zum Jahresende 2010 in den Handel kommen. Apropos Handel; bis jetzt sind in Deutschland noch keine Importeure in Sicht – und auch in Frankreich bekommt man die Weine nur ab Hof. Anrufen ist empfehlenswert, denn zum „Weinmachen“ ist sie auf den Weingütern im Beaujolais – das Domizil ist und bleibt an der Seite ihres Mannes in Vosne Romanée.

Jedoch ist die in- und ausländische Presse bereits aufmerksam geworden – und so kann man gespannt sein, wann die Weine in Deutschland zu haben sind.

Eigentlich eine schöne Idee, sich mit diesen trinkfreudigen – aber nicht zu einfachen – Weinen die Zeit zu vertreiben, bis die Diven aus der Cote D’Or sich öffnen ;-))

 

2007 Fleurie AOC La Dot

35 hl / ha Ertrag, spontan vergoren.  Ein wunderbar fruchtig-würziger Wein von ungemein eleganter Struktur. Am Gaumen dunkle Beeren, sehr elegant über die Zunge fliesend, viel Stoff, erwachsen, nachhaltig, mittlere Kraft, sehr frische Art.

 

2006 Morgon AOC

70 Jahre alte Reben, 30 hl / ha Ertrag. Wirkt insgesamt etwas fordernder in seiner Art, Aromen von Schwarzkirsche, dunkle Mineralität, etwas tanninbetonter Stil, braucht Luft und Zeit zur Reifung.

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Grand Jour de Bourgogne 2010 – Burgund in 7 Tagen / Chablis #GrandJourdeBourgogne

Posted by Bernd Klingenbrunn - Dienstag, 23 März 2010

 

Grand Jour de Bourgogne – 7 Tage auf Messebesuch im Burgund: Tag 1 Chablis

 

Die Anreise am Sonntag verlief wie immer sonntags auf französischen Autobahnen. Ruhig, gelassen, keine Elefantenrennen zeitgeplagter LKW-Chauffeure und auch an den Mautstationen herrschte gähnende Leere. Nach 4 Stunden also hatten wir ausgeruht unser Domizil, die Ferienwohnung unserer Domaine Michel Martin in Chorey Les Beaune erreicht. Den ersten Abend vertraten wir uns in Beaune bei einem abendlichen Spaziergang im Zentrum der Stadt die Füße, anschließend gestalteten wir den weiteren Abend mit einer Flasche Champagner von Janisson-Baradon und Spaghetti mit Tomatensauce in unserer voll ausgestatteten Ferienwohnung mit 3 Schlafzimmern, komplett ausgestatteter Küche und einem herrlich großen Wohnbereich mit 1547 Sattelitensendern und WLAN, herrlich ruhig gelegen mit traumhaften Blick auf den heiligen Berg Corton-Charlemagne

 

Am Montag früh brachen wir zur ersten Verkostung des Tages auf. Chablistasting im 130 km entfernten Städtchen Chablis war angesagt. Wie viele bekannte Namen von Städten, die in Verbindung mit Wein stehen (Vosne Romanée, Gevrey-Chambertin z.B.) ist auch Chablis nicht mehr wie eine Hauptstrasse mit vielen alten Gebäuden, ansonsten ist hier außer Wein relativ wenig los.

 

So ging es dann nach erfolgreicher Registrierung ans Werk. Es folgen nun die Weingüter, die mich in ihrer Gesamtheit an Weinen überzeugt haben, wo die ganze Kollektion stimmig ist und es keinen Außreißer nach unten gegeben hat. Bei einigen Winzern gab es durchaus den ein oder anderen guten Wein, aber für mich zählt das Gesamtpaket. Vorgestellt wurden Weine des Jahrgangs 2008, bei einigen 1iere Crus und Grand Crus waren die Weine erst wenige Wochen auf der Flasche.

 

Ganz vorne dabei –  wie fast zu erwarten war – die Genossenschaftskellerei „La Chablisiene“ Für mich vom einfachsten Petit Chablis bis hin zum Grand Cru durchgängig hervorragend gemachte Weine. Zum einen typische Noten von Citrusfrüchten, auch der komplette Korb von Mirabellen, gelben Pfirsichen, etwas Ananas, verbunden mit einer prägnanten Mineralität. Zum anderen ein wunderbarer Schmelz am Gaumen, das ganze in einer wunderbaren Harmonie, so das die Weine jetzt schon unglaublich viel Spaß bereiteten. ABER: im Topbereich sollte man den Weinen Zeit geben, wir probierten einen 1998er Chablis 1iere Cru Mont de Tonnere, der goldgelb im Glas funkelte und am Gaumen noch sehr frisch wirkte.

 

 

Sehr schön auch die Weine der Domaine Felix. Die beiden Chablis von eher straffer, mineralischer Art, die Frucht eher reduziert wahrnehmbar, aber insgesamt eine sehr gelungene Kombination von Säure, Mineralik und Frucht, nichts großes, aber sehr gut in seiner Harmonie. Die Familie besitzt auch Lagen in Saint Bris, der erste 2009er Sauvignon Blanc duftete wunderbar nach gelben Früchten und etwas Ananas. Am Gaumen reife, saftige Frucht, sehr animierend.

 

Hier und da gab es sicher noch den ein oder anderen guten Wein, aber viele Weine begleitete auch eine enorme, manchmal apfelige Säure, die mich sehr störte und oftmals auch alleine dastand.

 

Gekonnt war wieder einmal die kulinarische Verpflegung. Beim Eintreffen um 9.30 Uhr drehten bereits 3 Spanferkel am Grill ihre Runden. Gegen 12 Uhr dann begann dann der Sturm auf Landpasteteten, Fischterrinen, diverse Salate, dem Spanferkel und einem großen Käsebrett. Alles schmeckte vorzüglich. Jeder Aussteller beteiligte sich an diesem Buffet mit einem Wein aus seiner Liste und hier zeigte sich auch die Stärke des Chablis. Als Essensbegleiter trumpfte er auf.

 

Gegen 13.30 machten wir uns dann auf, in Vosne-Romanee eine junge, talentierte Winzerin zu besuchen, aber dies ist wieder eine andere Geschichte..

 

 

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100GradOechsle – so wars beim Bloggwart und @gewuertz

Posted by Bernd Klingenbrunn - Dienstag, 16 März 2010

Vergangenen Samstag war ich wieder Zuschauer bei der 2. Live-Sendung 100Grad Oechsle von Winzer und Bloggwart Dirk Würtz in der wunderschönen Königsmühle im rheinhessischen Gau-Odernheim. Als Gäste angekündigt waren das „TVino Gesicht“ und Master Sommelier Hendrik Thoma, der „back to the roots“ kochen wollte, der Winzer und rheinhessische VDP Regionalvorsitzende Philipp Wittmann aus Westhofen sowie Marco Giovanni Zanetti, Reisender in Sachen Weineinkauf und Weinberater für hauptsächlich italienische Weingüter, der eigens aus New York einflog. Grund genug also, die gute alte Sportschau und das aktuelle Schlafstudio ihresgleichen sein zu lassen und mir das Wort zum Sonntag direkt bei Dirk and friends einzuverleiben.

Pünktlich um 20.15 ging es los, kurz davor aber bewies Dirk auch sein Talent als Publikumseinpeitscher und Stand-up Comedian.

Überhaupt: im Vergleich zur ersten Sendung im Februar wirkte diese Ausgabe von 100GradOechsle auf mich deutlich erwachsener. Die Themen waren sehr gut ausgesucht, interessant anzuhören und wurden von den Beteiligten auch intensiv beleuchtet und diskutiert wie z.B. der Weg des Weingutes Wittmann hin zur biodynamischen Arbeitsweise, „das aber nur ein Mosaiksteinchen in der Weingutsarbeit ist und auf das man das Endprodukt Wein nicht alleine kaprizieren solle“ so Philipp Wittmann.

Für mich auch ein hochinteressanter Programmpunkt war Slow Wine. Immer öfter verlangen Kunden, Handel und Gastronomie schon im Dezember/Januar nach dem neuesten Jahrgang. Wie lässt sich dem entgegenwirken, was ist von diesen Weinen zu halten, auch hier wurde intensiv diskutiert, bei mir zuckte es mehrmals im Arm, mich zu melden, denn es gibt auch Händler, die ihren Winzern größtenteils Zeit lassen, den Wein in aller Ruhe auszubauen um ihn erst im April/ Mai und später im Jahr ins Regal zu stellen. Leisten können sich das aber wohl nur die kleinen unabhängigen Weinhändler, wie wir es sind. Hier ist es als Händler auch sicher wichtig, seiner Kundschaft diese Geduld beizubringen und die Qualität von „in die Flasche geprügelten Rebensaft“ zu erläutern.


Der Direttore brachte die Tastatur zum Rauchen

Aber die Sendung spielte sich nicht nur in den vier Wänden der Königsmühle ab, auch im Internet ging der Punk ab. Via Twitter und Facebook sammelte Der Direttore von La Gazzetta del Vino Fragen, die während der Show auch durch die Gäste beantwortet wurden. Erstmals konnten man während der Sendung ebenfalls via Twitter und Facebook einen Wein verkosten, dem die Zulassung zum Ersten Gewächs verweigert wurde, nämlich einen Riesling vom Weingut Ress aus dem Hattenheimer Nußbrunnen. Ein sehr schön gereifter Wein, der zum Ende der Show dann an alle ausgeschenkt wurde.

 
Hendrik Thoma & @gutsweine (Bernd Klingenbrunn)

Als 2. Gast nahm dann Hendrik Thoma am rustikalen Holztisch Platz. Den meisten ist er sicher als Gesicht von TVvino bekannt, zusammen mit Dirk´s 100GradOechsle das derzeit erfolgreichste Weinformat in Videoform im Internet. Was die wenigsten aber wussten, Hendrik ist – wie ich – gelernter Koch und nach der wohl jetzt schon legendären Blindprobe mit @mgmall alias Mischaääl M. Gmall durfte er dann auch köcheln, es gab einen Caesar s Salad, das Rezept (weiter unten)  könnte von Cornelia Poletto, Hamburger Sterneköchin, stammen. Am Sonntag abend haben wir das Rezept dann nachgekocht und uns noch mal die Aufzeichnung der Show angeschaut. Beides lecker…..


Sach´ma @mgmall, wo kommt der her??


Südafrika? Im Leben net

Die Blindprobe mit Michal Gmall, Hendrik Thoma und Philipp Wittmann

Nach etwas mehr als 75 Minuten war die Sendung dann Geschichte und der gemütliche Teil mit „Luft aus den Flaschen lassen“ und viel Musik und einigen netten Gesprächen begann. Dabei feierte @weinkaiser ab 12 noch seinen Geburtstag mit einigen herrlichen Flaschen Wein und Prickelwasser. Gegen 1 Uhr war dann auch für uns Schluß. 

Wer sich die Show noch einmal anschauen möchte, der klicke auf das Banner

100 Grad Oechsle

Weitere Infos auf folgenden Blog:

 

Der Weinspion
Schmecktologie
Gazetta del Vino
Vinum diligo
silly little website
Dirk Würtz
Der Ultes

 

 

 

Das Rezept für den Caesar´s Salad 

Salat putzen, Blätter ablösen, waschen und trocken schleudern. In mundgerechte Stücke zerpflücken, nach Belieben die dicken Blattrippen etwas flach schneiden. Ciabatta in kleine Würfel schneiden, den Knoblauch schälen und leicht zerdrücken. Öl in einer Pfanne erhitzen, den Knoblauch hinzugeben und die Brotwürfel darin knusprig braten. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.  Speck in einer Pfanne knusprig braten. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und in grobe Stücke brechen.  Das Dressing, den Römersalat und den restlichen geriebenen Parmesankäse mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Salat auf Teller verteilen, den Speck darauf anrichten und die knusprigen Brotwürfel darübergeben.

1 Ei
feines Meersalz
100 ml Rapsöl
3-4 EL Olivenöl
1 TL Dijon-Senf 
50 ml Hühnerbrühe
ein Spritzer Zitronensaft
4-5 EL Trockenbeerenauslese-Essig  alternativ: Sherry-Essig
60 g geriebener Parmesan 
aus der Mühle: Pfeffer
1-2 EL Worcestershiresoße  

Das Ei und eine Prise Salz in einen Rührbecher geben und mit einem Stabmixer schaumig aufschlagen. Die Öle zuerst tröpfchenweise, dann in dünnem Strahl hinzugießen, dabei weitermixen, bis die Masse cremig abbindet. Den Senf hinzugeben und kurz untermixen. Die Brühe, den Essig und 20 Gramm Parmesan unterrühren und das Dressing mit Salz, Pfeffer und Worcestershiresoße abschmecken. 

Zutaten für den Salat (für 4 Personen): 
4 Mini- Römersalate
4 dünne Scheiben Ciabatta
1 Zehe Knoblauch
3 EL Olivenöl
8 dünne Scheiben durchwachsener Speck

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2008 Gewürztraminer „Feld“ Weinhof Kobler / Südtirol

Posted by Bernd Klingenbrunn - Mittwoch, 10 März 2010

 

Site logoMonika Gamberoni & Armin Kobler

Heute abend braucht es zum Championslegue-Spiel der „Galaktischen“ gegen Lyon etwas mehr Power, um gegen das Fußballfeuerwerk der Madrilenen weintechnisch anzukommen. Meine Wahl fiel auf den 2008er Gewürztraminer aus der Lage Feld, trocken ausgebaut.

Wie bei allen bisher probierten Weinen gefallt mir die Balance, die die Weine besitzen, im speziellen bei einem Gewürztraminer sicher nicht ganz einfach, den der Hang, zu alkoholisch daher zu kommen ist gegeben. Auch sein Duft kommt nicht wie ein aufgedonnertes Nüttchen daher, sondern ist wohldosiert, nie aufdringlich. Am Gaumen dann ein eindringlicher, leicht cremiger Auftakt, unterschwellig begleiten leicht nussig-würzige Noten den Wein, besitzt durch den nicht durchgeführten BSA eine angenehme Frische, wird begleitet von floralen Blütennoten und einem Hauch Mineralik, wieder Fruchtnoten und Würtze im Wechselspiel, gute Länge. Macht auch solo eine gute Figur.

Kompliment, Armin Kobler!

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Weinbezeichnung:
Südtiroler Gewürztraminer 

Lage:
„Feld“ auf dem Schuttkegel des Fenner Baches, leicht geneigt, sandig-lehmiger Boden auf feinem Dolomitschutt. 

Rebanlage:
Flachbogen, ca. 7.000 Reben/ha, fünf Jahre alt. 

Ausbau:
Gärung und Lagerung auf der Feinhefe im Stahlfass, kein biologischer Säureabbau, keine Weinsteinstabilisierung.  

Sensorik:
Der sortentypische Geruch ist von Rosenblüten sowie von Gewürznelken geprägt. Floreale Aromen unterstützen diese für das Unterland markante Geruchsausprägung. Der Geschmack ist trocken, wobei Extrakt und Alkohol dem Wein ein angenehmes Mundgefühl verleihen.

Anzahl Flaschen:
3.700

Analysenwerte:
Alkohol 14,5 % Vol,
Gesamtsäure 4,0 g/L,
Restzucker 3,5 g/L,
Red. Extrakt 24,7 g/L.

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